Tantra-Yoga, der Hatha Yoga des Tantra
Seit Ende des 19. Jahrhunderts setzte ein der Transfer von dem, was man heutzutage Yoga nennt, aus Indien in den Westen ein. Der körperliche Yoga ist eigentlich nur ein Teil einer sehr komplexen Struktur, des Yogas, die sehr unterschiedliche - nicht nur körperliche - Ausprägungen hat. Die nachfolgende Erklärung richtet sich jedoch auf den körperlichen Yoga, der eigentlich Hatha Yoga heisst.
Es gibt anscheinend sehr viele verschiedene Yoga-Stile, will man dem Angebot in der westlichen Welt Glauben schenken. Einige dieser Stile stammen tatsächlich von authentischen, indischen Yogaschulen ab. Viele wurden jedoch auch erfunden bzw. an die westlichen Bedürfnisse angepasst. Für wirklich interessierte Suchende sind hierbei zunächst zwei Dinge wichtig:
- Geht der entsprechende Stil über eine Art “indische Gymnastik” hinaus?
- Und wenn ja … Was ist der eigentliche Hintergrund und die Absicht dieser Praktiken?
Die meisten - nicht alle (!) - Yogalinien, die wir im Westen kennen, haben einen asketischen Hintergrund. Es geht den YogiNis, die diese Praxis oft mehrere Stunden täglich ausüben, vor allem darum, in ihrer spirituellen Praxis nicht vom Körper, seinen Wünschen und Trieben abgelenkt zu werden. Ich nenne dies hier den asketischen Yoga.
Dem gegenüber stehen die Yogaschulen, die die Sinne geradezu entwickeln und öffnen. Dies wird gemeinhin Tantra-Yoga genannt. Der Stil, den ich praktiziere und unterrichte, ist der zweiten Kategorie zuzurechnen.
Yogaübugen haben eine Wirkung auf das endokrine System des Körpers.
Doch es gibt noch andere Unterschiede:
- Im Tantra-Yoga beginnt man mit der linken anstatt wie im asketischen Yoga mit der rechten Körperseite.
- Der Tantra-Yoga nutzt alle Möglichkeiten, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. So kombiniert man z.B Mantra, Mudra und Yantra mit der Asana-Praxis, um die Wirkungen zu verstärken.
- Die Wirkung auf die Energieflüsse und die Energiezentren (Chakras) steht beim Tantra-Yoga neben den grobstofflichen Aspekten (Muskulatur, Gelenke, Sehnen, Bänder …) zentral.
Der tantrische Yoga kann für sich allein geübt werden, um den Körper für unseren Alltag fit zu halten aber er kann auch zur Unterstützung fortgeschrittener Meditationen eingesetzt werden - und alles dazwischen. Ausserdem hilft er, die Sexualität spirituell zu nutzen.
Ich gebe Wochenendworkshops und fortlaufende Kurse im Tantra-Yoga, doch auch in meinen Tantraworkhops, bei denen Meditation, Energiearbeit und erotisches Tantra im Vordergrund stehen, beginnt der Tag mit körperlichen Yoga. Die Termine meiner Yogakurse sind im Kalender ersichtlich.